Raphael Pallitsch über 1500 m @paris2024
Pallitsch erfüllte sich in Paris 2024 seinen lange ersehnten Olympia-Traum. Dabei durfte er in einem nahezu ausverkauften Stadion gleich zwei Mal laufen. Zuerst im 1500-m-Vorlauf und danach in der neu eingeführten "Repechage", der Hoffnungsrunde für all jenen Läufer:innen, die den direkten Semifinal-Einzug verpassen.
Im Vorlauf lief er gute 3:38,20 min – für den direkten Aufstieg wären 3:37,34min notwendig gewesen, es fehlten also nur 86/100s. Pallitsch berichtete danach:
„Ich hatte eigentlich ein schnelleres Rennen erwartet, dieser Rennverlauf ist mir gar nicht gelegen. Das war heute Kampfsport, unglaublich was sich da abgespielt hat, soviel bin ich noch nie gestoßen und getreten worden. Zu Beginn wollte ich mich schon eher vorne einreihen, aber Ende der ersten Runden habe ich gleichzeitig von links und von rechts eine bekommen, da kommt man aus der Balance und wird ganz schnell nach hinten durchgereicht. Dann müsste man außen vorbei um wieder nach vorne zu kommen, das macht natürlich keinen Sinn. Ich wollte im Endspurt schon noch was versuchen, aber so rund 50m vor dem Ziel habe ich dann gesehen es geht sich nicht mehr aus unter die Sechs zu kommen, da habe ich dann abgestellt. Das Ziel beliebt weiter das Semifinale, jetzt werde ich im Hoffnungslauf alles geben, wie ich es taktisch anlege werde ich mir heute noch überlegen. Die Stimmung war ein Wahnsinn, das merkt man wenn man ins Stadion reinkommt. Dann ist man aber total fokussiert und blendet das komplett aus.“
Nur einen Tag später ging es in der Repechage weiter, wo die ersten drei der beiden Läufe noch ein Semifinal-Ticket erlaufen konnten. Dies gelang Pallitsch mit einer Zeit von 3:39,32 min leider nicht.
„Mental und taktisch war das heute sicher die bessere Leistung, physisch sicher die schlechtere. Ich war einfach leer, zwei so schnelle Rennen über 1500m an zwei Tagen auf internationalem Niveau bin ich einfach nicht gewohnt, hatte ich auch noch nie. Das liegt auch an der langen Karrierepause, andere haben da sicher einen Vorteil, weil sie das schon öfter gemacht haben. Ich habe heute bald die Position im Rennen gefunden die ich haben wollte, habe auch taktisch besser exekutiert und mich zwei Mal im Zweikampf durchgesetzt. Aber schon nach 600m wurden die Beine schwer und die Lunge hat gebrannt. Vielleicht war auch der Saisonzeitpunkt schon ungünstig für mich und der Ofen schon aus.“
Foto © ÖLV / Gladys Chai-von der Laage & Giancarlo Colombo
14/08/24 08:41, Text: NÖLV Redaktion
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